Auf in den Süden_Exkursion Nürnberg
Im Mai war es endlich wieder soweit: Wir sind mit einer Gruppe von 15 Studierenden des Lehramtes Kunst nach Nürnberg gefahren, um uns von der geballten Kunst und Kultur der Stadt inspirieren zu lassen. Einen roten Faden bildete dabei die ambivalente Vergangenheit der Stadt. Die NS-Geschichte und die sich daran anschließenden Fragen nach Zerstörung, Wiederaufbau, Bewahrung und Gedenken durchzogen letztendlich alle Programmpunkte und beschäftigten die Gruppe in gemeinsamen Diskussionen nachhaltig.

Gleich am ersten Tag tauchten wir in einen Teil dieser Vergangenheit ein, indem wir eine Altstadtführung mit einer daran angeschlossenen Kunstbunker-Tour absolvierten. Der sogen. Kunstbunker, indem die Nationalsozialisten in Nürnberg schon lange bevor der Krieg ausbrach, versuchten, v.a. mittelalterliche Kunst in Sicherheit zu bringen, stieß auf gemischte Reaktionen. So sorgte die dahinter stehende ‘janusköpfige’ Einstellung der Nationalsozialisten in Nürnberg am Abend für angeregte Disussionen und stieß die Frage danach, inwiefern es legitim ist, die Spuren dieser Vergangenheit zu vertuschen oder zumindest zu glätten, an.

Diese Diskussion wurde am zweiten Tag wieder aufgegriffen und neu gewendet, bei einer Führung über das Reichsparteitagsgeländes, die wiederum sehr kritisch mit dem Thema der NS-Vergangenheit umging. Obwohl das Gelände nie fertig gestellt wurde, beeindruckte es die Gruppe nachhaltig – der schiere Größenwahn, der hier spürbar wurde, sorgte für emotionale Reaktionen.


Der zweite Teil der Exkursion widmete sich dann stärker dem Schwerpunkt Kunst: Mit einem Besuch im Germanischen Nationalmuseum starteten wir in die Kunstwelt Nürnbergs. Die Studierenen erkundeten mithilfe verschiedener Verfahren der Bildbetrachtung und Annäherung an eine gezielte Bildrezeption das Museum. Die Museumspädagogin Pirko Schröder gewährte uns anschließend Einblicke in ihre Arbeit für den Museumsverbund ZKM, der für verschiedene Häuser in Nürnberg zuständig ist. Mit ihr ‘würfelten’ wir uns nocheinmal durch Teile des Museums und schloßen mit einem Besuch der Abteilung für die Kunst des 20. Jahrhunderts.
Am letzten Tag wurde das Neue Museum besucht, ein imposanter und spannender Museumsbau des Architekten Volker Staab. Das helle, luftige und großzügig angelegte Museum beeindruckte die Gruppe und ermöglichte ein entspanntes Arbeiten mit und vor den Originalen. Den Abschluss der Exkursion bildete der kleine Skulpturenpark im ‘Graben’ – hier betrachteten und untersuchten wir gemeinsam Kunst im öffentlichen Raum.


