PunktSechs
PunktSechs ist die Vortragsreihe der Kunstpädagogik an der Kunsthochschule Kassel. Wir laden in diesem Rahmen regelmäßig Personen ein, die im Bereich Kunstpädagogik und anderen daran angrenzenden Bereichen forschen und publizieren. Sie finden hier gesammelt alle bisher stattgefundenen Veranstaltungen:
17.01.2023
Carl-Peter Buschkühle “Künstlerische Bildung und kreative Existenz”
Vortrag und Gespräch

Künstlerische Bildung ist erst in zweiter Linie ein kunstdidaktisches Konzept. Grundsätzlich geht es zunächst um die Frage, was an der Kunst wohl bildsam sei. Daraus leitet sich ab, was wir von ihr für die Persönlichkeitsbildung und die Lebenskunst erwarten dürfen.
„Jeder Mensch ist ein Künstler“ meinte Beuys. Damit ist nicht die Begabung von allen zum Maler, Musiker oder Literaten gemeint, sondern die grundsätzliche menschliche Eigenschaft schöpferisch zu sein.
In welchen Fähigkeiten sich dies auch individuell zeigen mag, die elementare Herausforderung in freien Gesellschaften besteht darin, das eigene Leben verantwortlich zu gestalten.
Inwiefern kann insbesondere die Kunst zur Bildung einer solchen existentiellen Kreativität beitragen?
Zur Person: Carl-Peter Buschkühle ist seit 2007 Professor für Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Nach seinem Studium der Kunst, Philosophie und Erziehungswissenschaften an den Universitäten in Paderborn, Wuppertal und Köln, widmete er sich in den Jahren 1983 bis 1987 seinen freien künstlerischen Arbeiten in der Malerei. Von 1986 bis 2000 lehrte Buschkühle als Lehrer für Kunst und Philosophie am Gymnasium der Benediktiner in Meschede. Darüber hinaus war er von 1989 bis 2000 an der Bergischen Universität Wuppertal Lehrbeauftragter für Kunstwissenschaft. 1996 promovierte Buschkühle dort mit einer Arbeit über die Kunst als Kunstpädagogik bei Joseph Beuys.
17.05.2022
Sara Hornäk “Visuelles und Taktiles – Plastizität und Materialität in Kunst und Pädagogik”
Vortrag

In der Auseinandersetzung mit plastischen und skulpturalen Phänomenen werden Visualität und Taktilität gleichermaßen gefordert. Der Begriff der Plastizität wird zunächst aus kunstwissenschaftlicher Perspektive betrachtet, sowohl die Plastizität bestimmter Materialien als auch entsprechende veränderte künstlerische Handlungsformen. Ich werde zudem verschiedene Projekte vorstellen, in denen sich Studierende künstlerisch und kunstwissenschaftlich mit dem Phänomen der Plastizität beschäftigt haben.
Grundlage ist die Frage, in welchem Gemenge die fünf Sinne in ihren Wahrnehmungsmöglichkeiten die Verbindung zwischen den Körpern der Betrachtenden, den Körpern der Gestaltenden und den gestalteten Objekten herstellen.
Welche besonderen Möglichkeiten künstlerischer Lehr- und Lernprozesse ergeben sich hieraus für Schüler*innen? Inwieweit hat das in einer Zeit verstärkter digitaler Mediennutzung mehr als eine kompensatorische Bedeutung? Wahrnehmungstheoretische, kunstwissenschaftliche und kunstdidaktische Überlegungen verschränken sich in diesen Überlegungen und machen deutlich, inwieweit sich die Kunstpädagogik zwischen verschiedenen Disziplinen bewegt und interdisziplinär angelegt sein muss.
Zur Person: Sara Hornäk ist seit 2020 Professorin für „Didaktik der Bildenden Künste“ an der Kunstakademie Düsseldorf.
02.11.2021
Torsten Meyer “Post-Internet Art Education und ein neues Sujet für die Kunstpdagogik”
Vortrag

Die Digital Natives der zweiten und dritten Generation sind in den Kunsthochschulen, Akademien und Universitäten angekommen. Zurzeit sind sie dabei, die Gewohnheiten des Kunstsystems durcheinanderzubringen.
Torsten Meyer wird in seinem Vortrag Potenziale und Herausforderungen des „Internet State of Mind“ für die Kunst und die Kunstpädagogik nach dem Internet diskutieren. Besonderer Fokus liegt dabei auf den mit kollaborativen und netzwerkförmigen sozio-technischen Prozessen zusammenhängenden Bildungspraktiken, die seit einiger Zeit in den globalen, digitalen Kommunikationsnetzen zu beobachten sind. Veränderte Medialität führt zu veränderter Subjektivität.
Zur Person: Torsten Meyer ist seit 2010 Professor für Kunst und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt aktuelle Medienkultur an der Universität zu Köln. Er hat in Lüneburg und Hamburg Erziehungswissenschaft, Soziologie, Philosophie und Kunst studiert. Darüberhinaus war er Mitglied des Graduiertenkollegs “Ästhetische Bildung” und wurde 2002 mit dem Thema „Interfaces, Medien, Bildung. Nebst Anmerkungen zu einem Fach für Schnittstellen: Kunst–Pädagogik.“ promoviert. 2004 war er Juniorprofessor für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Forschung und Lehre im Bereich Multimedia in Hamburg. Seine aktuellen Projekte, Publikationen etc. sind auf seiner Website: http://medialogy.de/ einsehbar.
22.06.2021
Ana Dimke “Zur Ästhetik und Anästhetik der Mensch-Tier-Beziehungen aus kunstpädagogischer Perspektive”
Vortrag

Von der Höhlenmalerei bis zur interspecies art der Gegenwart, die kulturelle, soziale wie ästhetische Bedeutung von Tieren ist tief in unser Welt- und Selbstverständnis eingeschrieben. In den Sozialwissenschaften wächst das Forschungsinteresse an nicht-menschlichen Tieren als Interaktionspartner sowie ihrem Beitrag zur Entwicklung der menschlichen Identität kontinuierlich. Tierschutz und Tierrecht sind im Kunstkontext zunehmend relevant. Die Integration der sich seit den 1990er Jahren international etablierenden Human-Animal Studies in die Pädagogik erweitert die bildungswissenschaftliche Reflexion um die tierethische Dimension. Die Herausforderung für die Kunstpädagogik besteht nun darin, zu erforschen, wie über die Analyse der Ästhetik beziehungsweise Anästhetik von Tierdarstellungen hinaus ein tierethisches Bewusstsein und tiersensibles Handeln im Kunstunterricht entwickelt werden kann, um das gesellschaftliche Interesse an nicht-menschlichen Tieren und die daraus resultierenden Erkenntnisse auf ästhetische und künstlerische Lernprozesse zu übertragen.
Zur Person: Ana Dimke ist seit 2006 Professorin für Kunstpädagogik und Kunstvermittlung an der Universität der Künste Berlin (UdK). Zwischenzeitlich war sie von 2011 bis 2016 Rektorin der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) und in diesem Amt 2012 bis 2016 Sprecherin der Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen (RKK). Von 2007 bis 2011 war sie Vizepräsidentin der Universität der Künste Berlin (UdK) sowie Dekanin der Fakultät Bildende Kunst. Von 2008 bis 2010 engagierte sie sich im Vorstand der European League of Institutes of the Arts (ELIA). Nach ihrer Promotion über die Kunsttheorie von Marcel Duchamp hatte sie von 2002 bis 2006 eine Juniorprofessur für Kunstdidaktik an der Fakultät Kunst und Design der Bauhaus-Universität Weimar inne. Ana Dimkes Forschungsinteressen umfassen zeitgenössische wie moderne Kunsttheorie, Kunstvermittlung und Kunstpädagogik in schulischen und außerschulischen Kontexten. Ein Schwerpunkt sind dabei die Human-Animal-Studies.
11.05.2021
Joachim Kettel “Kunstpädagogik und künstlerische Forschung”
Vortrag

Künstlerische Forschung ist seit geraumer Zeit zu einem Paradigma im Kunstsystem und im Wissenschaftsdiskurs geworden. Aus Sicht einer ästhetischen Theorie, die Formen ästhetischer Praxen aus philosophischer Sicht theoretisiert und diskutiert, ergeben sich ganz unterschiedliche Annahmen über die Kunst als Forschung bzw. Forschung als Kunst. Inwiefern kann die Kunstpädagogische Theorie- und Praxisbildung aus diesen sehr unterschiedlichen Annahmen Erkenntnisse entwickeln, die sie hierfür anschlussfähig macht? Künstlerische Forschung als Methodologie bedarf hierbei zudem einer kunstpädagogischen Kontextualisierung, die die Potenziale zu beiderseitiger Befruchtung offenlegt. In meinem Beitrag möchte ich diese Kontextualisierung anhand eigener hochschuldidaktischer Vermittlungsbeispiele im kunstpädagogischen Konzept der künstlerischen Bildung aufzeigen. Hierbei sollte deutlich werden, wie künstlerisches Denken Gestalt gewinnen kann.
Zur Person: Joachim Kettel hat aktuell eine Professur für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe inne. Er hat Kunstpädagogik, Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf studiert. Er war dort Meisterschüler bei Gunther Keusen. Seine Promotion dreht sich um das Thema der Selbst- und Fremdreferenzialität in kunstpädagogischen Prozessen. Gleichzeitig kann J. Kettel auf eine langjährige Unterrichtsarbeit an Gesamtschulen und Gymnasien sowie auf die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste zurückblicken. Seit 1994 organisiert er u.a. internationale Künstlerprojekte und wissenschaftliche Kongresse zu Fragen der Künstlerischen Bildung.
21.01. 2020
Mario Urlaß “Selbstprojektierungsprozesse. Zur Praxis künstlerischer Bildung in der Grundschule“
Vortrag

Wenn es gilt, Kunstpädagogik in der Grundschule zeitgemäße Perspektiven zu verleihen, müssen mögliche Potenziale und die besondere Bedeutung von Prozessen, Methoden und Strategien einer künstlerischen Bildung ausgelotet werden. Mit einer am künstlerischen Werkprozess orientierten Didaktik spielerisch-experimentellen und forschenden Lernens werden Wege eröffnet, innerhalb derer sich individuelle Formen künstlerischen Denkens und Handelns ausprägen lassen. Kinder erkennen dabei, dass ihre Imaginationen zugleich Möglichkeiten persönlicher Entwicklung vorantreiben und durch künstlerischen Ausdruck zu eigener Wirklichkeit werden.
Modellhaft wird anhand eines künstlerischen Projekts, realisiert in einer Grundschulklasse, dargestellt, was spezifische Ziele, Inhalte und Methoden künstlerischer Bildung beschreibt. Es soll offenbart und diskutiert werden, wie Kinder in der Lage sind, sich mit einer Thematik multiperspektivisch und multimedial über einen längeren Zeitraum auseinanderzusetzen und dabei in ihren Gestaltungen eigene Bedeutungszusammenhänge zu entwickeln.
Zur Person: Mario Urlaß ist seit 2003 Professor für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Nach dem Studium am Institut für Lehrerbildung Auerbach und an der Universität Leipzig (Kunstpädagogik) lehrte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Chemnitz und Erlangen-Nürnberg. Neben seiner Lehrtätigkeit an Hochschulen übernahm er mehrere Jahre Kunstunterricht an Grundschulen. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in der künstlerischen Bildung im Primarbereich, in interdisziplinärer künstlerischer Projektarbeit in Lehramtsstudiengängen und im Feld der Gegenwartskunst. Er war Mitorganisator mehrerer kunstpädagogischer Kongresse (u.a. Internationaler InSEA-Kongress „Horizonte“ 2007/ Heidelberg, BuKo 12 „Partizipation“/ Bundeskongress der Kunstpädagogik 2010-2012). Als Künstler arbeitet er medial in den Bereichen Malerei und Objektkunst. Seine Ausstellungs-, Vortrags- und Publikationstätigkeit ist auf der Homepage www.mario-urlass.de einsehbar.
17.12. 2019
Insa Härtel “Ästhetische Erfahrung als “Übergriff”?
Vortrag

Anhand einer Videoarbeit von Tseng Yu-Chin werden in diesem Vortrag die körperlichen „Übergriffe“ im Bild ebenso wie das Übergreifen der künstlerischen Arbeit auf das Publikum diskutiert. Denn durch die ästhetische Form wird hier, so die These, eine Verführungsphantasie nicht nur gezeigt, sondern auch agiert.
Zur Person: Insa Härtel ist seit 2012 Professorin für Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Kulturtheorie und Psychoanalyse an der International Psychoanalytic University (IPU) in Berlin. Sie hat Psychologie, Kunstgeschichte und Soziologie an der Universität Hamburg studiert, wo sie auch ihre Promotion zum Thema: „Zur Produktion des Mütterlichen (in) der Architektur” abgeschlossen hat. 2008 folgte ihre Habilitation zum Thema: „Transformationen symbolisch-autoritativer Dimensionen: Entwürfe von Autorschaft und Handlungsmacht“ an der Universität Bremen. Sie war u.a. als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, sowie als wissenschaftliche Angestellte/Dipl.-Psychologin im Jugendpsychologischen/-psychiatrischen Dienst (JPPD) der Stadt Hamburg tätig.
18.06. 2019
Andrea Sabisch “Sehend involviert werden” – Fälle der Bilderfahrung”
Vortrag

Bilderfahrung bezeichnet eine Umwandlungsarbeit zwischen einer autobiografischen Aktualisierung des Sehens und einer medialen Rahmung und Formierung des Imaginären, das immer auch kulturell geprägt ist. Dieser Vorgang schließt die Frage des leiblichen, affektiven und sprachlichen Involviertseins in Prozesse der Bildprodukton und der Bildrezeption ein. Bilderfahrungen können wir uns nicht vornehmen und doch gibt es Bedingungen, die die Wahrscheinlichkeit ihres Auftauchens in der Lehre erhöhen. Wie erfahren wir Bilder? Welche Fälle der Bilderfahrung lassen sich finden? Welche davon lassen sich erinnern? Und wie lassen sich Erfahrungen durch Bilder reflektieren? Der Vortrag wird Beispiele von Bilderfahrungen geben, die quer stehen zu dem, wie wir Pädagogik und Kunst bislang denken.
Zur Person: Andrea Sabisch (Prof. Dr.) 1970, Studium Kunst, Musik, Germanistik, Anglistik in Göttingen und Flensburg, Referendariat und Lehrerin in Hannover, Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Dortmund, Vertretungsprofessur »Kunst – Vermittlung – Bildung« an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) an der Universität Hamburg. Seit 2010 Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Ästhetische Bildung.
21.05.2019
Anne Eßer “Geschlechter-Konstruktionen im Kunstunterricht”
Vortrag

Jugendliche sind heute mit einer Vielzahl an Geschlechterkonzepten konfrontiert, die von der rigiden Bestätigung überholter Klischees bis zur Auflösung der binären Geschlechterordnung reichen. Die notwendige Selbstdefinition und die Erarbeitung einer eigenen Position erfordern im Prozess der Identitätsbildung pädagogische Orientierungsangebote. Geschlechter-Repräsentationen in Medien, Popkultur, historischer Kunst und Gegenwartskunst sowie die kritische Reflexion des gendertheoretischen Diskurses und die Vorstellung von Unterrichtsbeispielen bilden das Thema des Vortrags und der anschließenden Diskussion.
Zur Person: Anne Eßer unterrichtet an einem privaten Gymnasium in Darmstadt und hat an der Akademie der Bildenden Künste in München im Bereich der Kunstdidaktik promoviert zum Thema “Geschlechter-Repräsentationen im Kunstunterricht – Reflexionen zu Grundproblemen von Identität und Vielfalt”.
19.12.2018
Nora Sternfeld “Das Politische und die Kunstpädagogik”
Gespräch

Anfang der 1970er Jahre wurden mit der Frage nach einer gesellschaftsbezogenen Legitimierung des Kunstunterrichts auch curriculare Überlegungen für das Politische geöffnet. In Hessen, NRW und Berlin diskutierte man darüber, wie eine kritische und emanzipatorische Haltung bei Schülerinnen und Schülern durch ästhetische Theorie und Praxis im Unterricht gefördert werden könne. Die Kunsthochschule Kassel war ein prominenter Ort dieser Diskussion. Gefordert wurde beispielsweise, das Fach „Kunst“ in „Visuelle Kommunikation“ umzubenennen, um mit dazu beizutragen, Schülerinnen und Schüler auf ein mündiges und selbstverantwortetes Leben vorzubereiten angesichts einer neuen massenmedialen Präsenz von Bildern. Im Zuge einer sich dann seit den 2000er Jahren stärker konturierenden „Kunstvermittlung“ wurden nun auch gängige Praxen der Vermittlung von Kunst im außerschulischen Bereich auf ihre Voraussetzungen und Implikationen befragt: Wie lässt sich ein kritisches oder gar widerständiges Potential vor dem Hintergrund hegemonialer Deutungsmacht stärken, um ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Kunst gesellschaftlich-politische Veränderungen anzuregen? Wir haben Nora Sternfeld in die Kunstpädagogik eingeladen, um gemeinsam über das Thema „Das Politische und die Kunstpädagogik“ zu sprechen, das heißt über Begrifflichkeiten und Vorstellungswelten, die seither die Diskussionen begleiten. Auch über Impulse, die aktuell aus der „Kunstvermittlung“ heraus für die schul- und unterrichtsbezogene Diskussion fruchtbar gemacht werden können. Also: Wo sind Schnittfelder, wo Differenzen und wo kommt es zu Synergien?
13.06. 2018
Stefan Lausch “Vom ungefähr Empfundenen zur genau richtigen Form”
Lesung

Prof. Stefan Lausch liest aus seinem Buch “Nachdenken über Grundlagen des Gestaltens”.
Kaum ein Begriff wird heute so vielseitig interpretiert wie jener der Kreativität. In seiner Konturlosigkeit ähnelt er seit geraumer Zeit dem Begriff der Kunst. Daraus entsteht für all jene, die sich praktisch mit Gestaltung und Kunst befassen wollen, die besondere Herausforderung, solcherlei Begriffe für ein gestalterisches Handeln zu konkretisieren. In den Texten des Buches wird der Versuch unternommen, für die individuelle gestalterische Praxis Zusammenhänge darzustellen, die einem Nachdenken über Grundlagen des Gestaltens entspringen. Dabei wird in bildreicher Sprache das Verhältnis allgemeiner gesellschaftlich-kultureller Erscheinungen und konkreter gestalterischer Arbeit als ein Ineinanderwirken dargestellt, das auch auf andere kulturelle Felder übertragbar ist.
Zur Person: Stefan Lausch, 1966 geboren in Düsseldorf, studierte von 1987 bis 1994 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Alfonso Hüppi, dessen Meisterschüler er 1993 wurde. Seit 2006 ist er Professor für Grundlagen bildnerischer Gestaltung, welche er seit 2008 an der Folkwang UdK in Essen lehrt.
24.04.2018
Eva Sturm “Zeichnende Bäume. Nachdenken über das Konzept „Von Kunst aus“.
Vortrag und Gespräch

Eva Sturm wird über ihr Konzept „Von Kunst aus“ sprechen, das sie an einem Kunst-Museumsprojekt konkretisiert. Sie fragt: „Was heißt ‘die Kunst’ und was heißt ‘in ihren Möglichkeiten’?“ „Wie kann man dem anderen Platz machen für die Entwicklung eigener Neugier, eigener Erkenntnisse?“ „Oder lässt sich auch löchrig arbeiten – mit Kunst?“ Alle sind eingeladen ist, mit Anschlüssen, Ideen und eigenen Fragen am anschließenden Gespräch teilzunehmen.
Zur Person: Eva Sturm ist Kunstpädagogin, Museumspädagogin und Germanistin. Sie lehrte 2003 bis 2008 in Hamburg, Berlin, Oldenburg und Erfurt und war von 2009 bis 2015 Professorin für Kunst-Vermittlung-Bildung am Institut für Kunst und visuelle Kultur der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg. Sie lebt in Berlin und ist zur Zeit als freiberufliche Kunstvermittlerin in Theorie und Praxis tätig.